Anzug und Krawatte
Okt 20
Wenn Frauen sich hübsch machen, haben sie kleidungstechnisch die Qual der Wahl: schicker Rock, elegantes Kleid oder doch lieber ein Hosenanzug? Dazu müssen sie bedenken, was der Anlass ist und natürlich welche Schuhe zu ihrem Outfit passen. Wenn Männer sich hingegen aufbrezeln, ziehen sie in der Regel nur Anzug, Hemd und Krawatte an.
Modische Fallstricke
Generell kann man sagen, dass Männer mit Anzug und Krawatte wenig falsch machen können. In der Regel passt dieses Outfit zu fast allen Anlässen und man muss sich schlimmstenfalls anhören, dass man doch etwas overdressed sei. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Mann, der Anzug und Krawatte trägt, nicht schlecht angezogen sein kann, im Gegenteil.
Zu eng, zu weit, zu bunt
Anzüge sind teuer und die Verlockung daher groß, so viel wie möglich zu sparen. Das ist einerseits nachvollziehbar, besonders wenn man den Anzug nur selten aus dem Schrank holt. Andererseits muss man sich einen Anzug nicht maßschneidern lassen, um ein qualitativ hochwertiges Kleidungsstück zu erhalten. Meist genügt es, wenn einfache Grundregeln eingehalten werden. Egal, ob man klein, groß, dick oder dünn ist – ein gut sitzender Anzug sieht eigentlich immer gut aus. Ist ein Anzug hingegen zu eng, wirkt dies, als hätte der Träger in den letzten Wochen zugenommen und dies nicht bemerkt. Außerdem ist es nicht eben bequem, in zu enger Kleidung seinen Arbeitsalltag zu meistern. Ist der Anzug hingegen zu weit, wirkt dies häufig, als würde der Anzug nicht der Person gehören, sondern sei vom Bruder, Cousin oder Kumpel geliehen, der fast, aber eben nur fast, die gleiche Größe hat.
Und dann ist da noch das Selbstverständnis, mit der jemand seine Kleidung trägt. Wenn ein Mann sich in seinem Anzug unwohl fühlt, dann sieht man ihm dies an. Er kann dann immer noch perfekt angezogen sein, aber er wirkt nicht so. Extrem ungerecht, keine Frage. Um dies zu umgehen, sollte man sich überlegen, woher das Unwohlsein stammt. Liegt es an diesem speziellen Anzug oder ist vielleicht die Krawatte zu eng? Wenn man nicht gerade eine generelle Antipathie gegen Anzüge und Krawatten an sich hat, lässt sich das Problem in der Regel schnell und verhältnismäßig leicht aus der Welt schaffen.
Wie entstand die Krawatte eigentlich?
Es ist eine hohe Kunst, einen Krawattenknoten zu binden, was vermutlich auch der Grund ist, weshalb nicht jeder das Binden beherrscht und man immer wieder schlecht gebundene Krawatten sieht.
Aber wie kam es eigentlich dazu, dass Männer lernen müssen, auf welche Art sie sich ein Stück Stoff um den Hals zu wickeln haben? Wie viele modische Errungenschaften stammt auch diese aus Frankreich. Genauer gesagt, vom Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Dieser hatte eines Tages kroatische Schausteller am Hof, und die Art, wie diese ihren Schal um ihren Hals gebunden hatten, gefiel ihm so gut, dass er sie fortan imitierte. Diese modische Neuschöpfung wurde natürlich von den Höflingen eifrig kopiert und erhielt einen Namen: écharpe à la croate, also grob übersetzt Schal, gebunden nach kroatischer Art. Aus diesem „à la croate“, entwickelte sich mit der Zeit das Wort „cravate“, aus dem die deutsche Krawatte hervorging.